Donnerstag, 1. Dezember 2016

Herbstdepression

Huhu.Entschuldigt bitte, ich hatte die letzten Wochen keine Energie zum Schreiben... Bin immer noch nicht über den Tod meiner Mausi hinweg... Auf einer Seite weiß ich zwar, dass es nicht anders ging... Aber ich will es trotzdem nicht...Sie fehlt mir so sehr... Niemand kommt mehr auf mich zugestürmt, wenn ich von Arbeit komme...-



Es fühlt sich einfach an, als wäre etwas in mir zerbrochen. Etwas, das nie wieder geklebt werden kann.Manchmal geht es. Bin abgelenkt, meine Gedanken drehen sich dann nicht nonstop um meine Maus.Aber Abends ist es am schlimmsten.Ich denke an Momente die wir hatten, dann an die, die wir nie mehr erleben können.Unaufhörlich geht es weiter. Bis meine Gedanken an dem Moment ankommen, in dem ich den stillen Kampf verloren habe...Wir feierten den Geburtstag meiner Oma, Kira war mit, damit sie noch einnal die Familie treffen kann...Wir waren in Heeselicht bei Stolpen.Sehr viel grün überall, die Gaststätte war klein aber unglaublich süß.  Kira schlief bei meinen Schwestern, meinem Freund & mir im Familienzimmer.Ihr ging es nicht so gut, es waren zu viele Leute, kein wirklicher Rückzugsort. Essen wollte sie nicht, weil Kräuter über den Kartoffeln & dem Fleisch waren. Meine Mausi ist sehr wählerisch (:Wisst ihr, wie schön der Sternenhimmel sein kann? Ich hätte so gern die Zeit angehalten.Ich war glücklich, das Papa zugestimmt hatte, sie erst nach dem Wochenende über die Brücke gehen zu lassen.Sie schlief erst ein, als mein Freund im Bett lag. Vorher ist sie zwischen meinem Zimmer & dem meiner Schwestern hin & her getingelt, kontrollierend, dass alle da sind. Sie lag an meinem Bett, auf einer Decke.Ihre Gelenke taten weh, aber es ging.Morgens bekam sie am Tisch ein halbrohes Ei mit Schmerztablette. Damit würde sie leichter ins Auto klettern können.Ich ging mit ihr noch eine Runde an dem schönen Feld entlang. Zurück am Hotel verlor ich den stillen Kampf mit meinem Papa.Der Wahrheit wollte ich einfach nicht in die Augen sehen. Ich habe gehofft, dass wir noch warten können, dass ich mein Mäuschen nicht verliere, die elf Jahre sollten nicht einfach so zuende sein...& dann sprang sie auf die Tablette an.. Sie führte sich auf wie ein kleiner Welpe, sprang herum, war glücklich...Mein Papa schaute mich nur wortlos an...Da wusste ich, dass es nur noch heraus zögern wäre...Eine Woche hatte ich noch mit ihr... Ich weiß, es war notwendig, schließlich muss sie in Würde gehen dürfen... 
Aber bekomme das alles erst mal in deinen Kopf rein...__
Nachdem der Tierarzt gegangen ist, weiß ich nur noch, dass ich geweint habe, eine Flasche LitschiLikör in den Händen hielt & einfach nicht verstand, was genau passiert ist...Mein Trost ist, dass meine Mausi immer bei uns ist, immer bei mir. Ich trage ein bisschen Fell von ihr in einem Amulett über meinem Herzen. Ihre Impfmarke hängt daneben... Das Klappern klingt fast so wie sie, wenn wir Gassi waren & die Marke an ihrem Halsband bei jedem Schritt lustig hin & her schlug...  Es ist dann fast so, als ob sie hinter mir läuft...Sie fehlt mir so sehr... Jeden verdammten Tag...Ich habe so schwere Schuldgefühle gehabt, überlegt, ob es wirklich notwendig war. Auch wenn ich weiß, dass es so ist, tut es mir weh, will mich einrollen, alles verdrängen...Auch noch nach zwei Monaten passiert es mir, dass ich erwartungsvoll die Tür auf schließe, abends schaue ich auf die Uhr, ob es schon Gassizeit ist, auf Märkten schaue ich noch immer nach Fleischknochen & Leckerlies... Kurz danach kommt die Erkenntnis wie ein schwarzer Hammer... Sie ist nicht mehr zuhause auf der Decke, sie wartet nicht mehr neben der Tür, sie klaut mir nicht mehr meine Schnitten...


Elf Jahre sind einfach so vorbei...


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