Sonntag, 15. Oktober 2017

Alles oder nichts

Ich habe lange überlegt, ob ich es aufschreibe. Wenn ja wie, wo & lass ich es von anderen lesen? Wenn du das hier liest, habe ich wohl auf 'Veröffentlichen' gedrückt. 

Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll. Was ich erzählen möchte. Welche Reihenfolge es wird. Wahrscheinlich wird alles nur vom Kopf direkt hier aufgeschrieben. Ohne großes Ordnen, ohne große Beachtung der Rechtschreibung. 

Da ich nicht genau weiß, zu wie vielen Informationen ich mich durchringen kann, spreche ich hier direkt schon mal eine Warnung aus. Wenn jemand hier Schwanger ist, oder zart besaitet, lest es nicht zuende. Ich hätte mir auch gern so manchen Geburtsbericht gespart. 


Ich fange am besten direkt am Anfang an, weil alles zusammen hängt. Ich hatte am 8.8 einen Termin bei meiner Frauenärztin. Dieser stellte sich als falsch raus, sie hatte mich im PC einen Tag später geplant. Aber sie schob mich einfach mit dazwischen. 
Bei diesem Termin stellte sie zu viel Wasser in den Beinen & zu viel Eiweiß im Urin fest. Mein zu hoch bleibender Blutdruck löste schließlich eine Überweisung ins Krankenhaus aus. Verdacht auf Präeklampsie - Schwangerschaftsvergiftung. 

Am nächsten Tag stellte ich mich also in meinem Wunschkrankenhaus vor. Optimistisch, denn es hatte einen sehr guten Ruf. Es wurden ein paar Untersuchungen gemacht, man nahm mich stationär auf. Ich sollte zusätzlich ein Dauerblutdruckmessgerät tragen. Erst war ich allein im Zimmer, am nächsten Morgen wurde ich in ein anderes geschoben. Mit einer sehr netten Nachbarin. 

Morgens & abends hieß es CTG schreiben. Ein Ultraschall brachte zusätzlich die Info, dass meine Plazenta sehr stark vorgereift & mein Baby schon fast startklar ist. 

Aufgrund meiner Symptome & diesem zusätzlichen Befund durfte ich aus Sicherheitsgründen nicht zu nah an meinen ET ran (24.o8).
Sonntag (13.o8) wurde die Einleitung begonnen. Ich war eigentlich sehr optimistisch, es hieß Madamchen braucht nur einen Schubser.

Ich bekam Zimmernachbarin Nummer 2. Bei ihr ging es recht schnell los, nachts war sie weg. Früh kam Nummer 3. Bei mir immer noch nix. Ich mochte sie total! Leider war auch sie nachts weg :/ Ihr Freund wollte eigentlich für den nächsten Abend spiele mit bringen.

Ich war Mittlerweile müde, erschöpft & völlig fertig. Ich wollte meine Tochter, der US - Befund der Plazenta wurde nicht besser! Aber sie hatten offenbar alle Zeit der Welt. ..



Sie schlugen mir eine neue Methode vor, da noch nicht alles bereit war: Ein Ballonkatheter.
Ich hatte Angst, wollte meine  Tochter. Noch mehr Tage schaffte ich doch niemals. 
Ich warf alle Angst über Bord & bat um einen Kaiserschnitt. Ich hatte so wahnsinnig Angst vor dem Setzen. & es waren zu viele "könnte" & "vielleicht"... 

Mir wurde offen ins Gesicht gesagt, das ich keinen Kaiserschnitt bekomme, weil ich überhaupt nicht in der Lage wäre, die Folgen zu begreifen. Man schickte mich raus, zum beruhigen, danach würde man entweder den Katheter setzen oder einen Pausentag machen. 

Nach einigem Hin & her ließ ich es zu. Schließlich musste meine Tochter ausziehen, bevor es zu gefährlich für uns beide wird. 

Eine Beschreibung erspar ich. Viel Würde hatte ich allerdings danach gefühlsmäßig nichz mehr...

Ich hoffte so sehr, dass meine kleine Maus bald los legt, ich konnte nicht mehr. Mittlerweile war ich auch nicht mehr allein im Zimmer. Halloo Nummer 4!  Sie war schon mittendrin, bekam Schmerzmittel & brachte mir ein paar neue Flüche bei. 
Aber Nachmittag war sie auch weg! Bei mir absolut nichts!

Ich blieb bis zum nächsten Früh allein. Ich bekam nun statt einer weiteren Tablettenparty ein Gel. 
Denn der Kaiserschnitt wurde mir noch immer verweigert!!! Ich bekam kaum schlaf, es tingelt von  morgens 5 Uhr bis nachts um 1 ständig einer ins Zimmer. Schlief ich tagsüber mal, dann nie länger als drei Stunden...

Ich war emotional völlig durch. Ich bin extra in diese Klinik gegangen, weil sie laut Kritiken eben NICHT solche Faxen machen.! Mittlerweile hieß es auch, ich könne für 2 Tage heim, vielleicht hilft die Entspannung die Geburt auszulösen.

Ich verstand absolut nichts mehr! Entweder musste sie raus, oder wir haben noch Zeit??
Es war der 16.o8, nur noch 8 Tage bis zum ET. & die Gefahr für einen Plazentainfarkt nahm ja nicht ab!

Bei der letzten Dosis Gel weinte ich, der Arzt nahm sich Viel Zeit & verstand auch nicht, weshalb ich keinen Kaiserschnitt bekam. Auf ihn wirkte ich nicht unreif, sondern so als wüsste ich wohl sehr genau, was da auf mich zu kam.

Leider wurde ich wieder abgelehnt, als ich zur Ärztin in den Kreißsaal lief. Ich solle das nicht so leichtfertig sagen, normale Geburt wäre für beide viel gesünder. Plus eine ganze Liste mit negativen Auswirkungen auf meine Tochter,wenn man sie unvorbereitet raus riss.

Da beschloss ich, dass wenn sie nicht in der Nacht käme, ich doch in die Uniklinik fahren & dort einen KS vornehmen lassen würde. Ich konnte nicht mehr. Außerdem hatte ich wahnsinnig Angst, dass etwas mit meiner Tochter sein könnte. Von meinem abartig hohen Blutdruck mal abgesehen.


Zurück im Zimmer begrüßte mich Nachbarin Nummer 5. Super.
Wir unterhielten uns eine weile. Nachdem endlich das letzte mal Blutdruck gemessen war, versuchte ich zu schlafen. Es war kurz nach 1.

HIER BEGINNT DER EIGENTLICHE GEBURTSBERICHT!

Ich hatte die ganze Zeit schon so ein ziehen im Bauch, nahm es aber nicht wirklich ernst. Warum auch? Das CTG kurz vorher war leider unauffällig. Kurz vor zwei drehte ich mich um, als es im Bauch knackte & wie eine Welle durch den Körper ging.
Ich war mir sofort sicher, dass es die Fruchtblase war. Trotzdem erschrak ich beim ersten Schwall ein bisschen :D
Ich wollte versuchen weiter zu schlafen, klingelte aber letztlich doch nach 1o Minuten nach der Schwester. Sie brachte mich zum CTG. Es waren Wehen drauf, Befund war "schon etwas offen,kann aber noch dauern." Ich rief trotzdem an,es könnte ja schneller gehen als man glaubt.
Gegen halb 4 war Robert dann da, mittlerweile musste ich schon veratmen. Man verliert unter den Wehen jedes Zeitgefühl! Plötzlich war es halb 6, wir konnten in den Kreißsaal. Dort bekam ich eine Schmerzspritze, sollte versuchen zu schlafen. Ich war bis etwa Mittag am Dösen, habe auch schlafen können. Eigentlich wollte ich Robert in mein Bett stecken, damit er auch schlafen kann - aber es wurde schon weggefahren. Also wechselte er zwischen Stuhl & der Minicouch im Gang. Er tat mir so leid...


Mittag wurde Wehentropf  & PDA beschlossen. Ja, BESCHLOSSEN! Die Ärztin schloss mich an den Tropf an & fragte erst hinterher, ob ich Medikamentenunverträglichkeiten habe!
Der Anästhesist kam, leider nicht der coole, der uns aufgeklärt hatte. Er sprach gar nicht mit mir, drehte mich nur auf die Seite, drückte an der Wirbelsäule herum. Er wies die Hebamme & Ärztin an, zu ziehen,drückte mir auf den Schultern herum, damit der Rücken krumm wurde. Ich merkte schon beim Stechen, dass er im falschen Wirbelzwischenraum war... Es wurde bei mir extra vermerkt, dass ich aufgrund eines Fehlers im Steißbein die PDA ein Stück höher bekommen muss... Leider nahm mich niemand dort ernst.

Als der Knopf für die Pumpe am Hals klebte,ging er einfach wieder.
Ich war unschlüssig, ob ich sie nutzen sollte, denn meine warmherzige Ärztin meinte zur Hebamme, dass sie mir die PDA gar nicht geben wollte, da sie den Tropf beeinflusst.

Da er allerdings Wehen auslöste, die sich absolut falsch anfühlten, weh taten & ich nicht wirklich atmen konnte, drückte ich den Knopf. PIIIIIIIEEEP! Fehlermeldung! Aber kein Anästhesist in Reichweite!
Musste da also irgendwie durch.


Die ganze Zeit über versorgte Robert mich mit Traubenzucker & Tee. Sogar einen Joghurt sollte ich essen. Der blieb aber nicht drin.
Der Anästhesist kam, drückte ein paar knöpfe & ging wieder. Die PDA funktionierte dann einmal, bevor wieder die Fehlermeldung kam!

- Ich habe leider ein paar Filmrisse, mir wurde erzählt dass ich an der Liege stand, aber fast umgekippt wäre. -

Irgendwann verlor das CTG die Herztöne! Mit mir sprach aber keiner!!! Sie legten etwas, dass direkt die Herztöne aufzeichnete. Nachmittags begann mein persönlicher Albtraum in Gestalt der Ärztin...

Sie wollte Blut vom Baby nehmen, mich untersuchen. Aber sprach nicht mit mir darüber. Sie drückte meine Beine in die Halteschienen, zwang mich zu drücken, damit das Mäuschen ins Becken rutschte. Nach zwei Wehen sollte die Hebamme meinen Kopf zusätzlich runter drücken,damit die Wehe genutzt wird. Als ich Panik bekam, weil ich mich so nicht mehr bewegen konnte, schrie sie mich das erste mal an. STELLEN SIE SICH MAL NICHT SO AN, DAS IST FÜR IHRE TOCHTER!
Sie ließ nach einer weiteren Wehe endlich meine Beine los, klappte Alles weg, stellte die Liege wieder normal ein. Ich konnte mich wieder so hinlegen,  dass der Rücken nicht belastet wurde... Trotz bitte, sagte niemand Robert Bescheid, dass ich ihn gern wieder bei mir haben wollte... Ich saß also allein da drin, fühlte mich Elend.  Endlich klopfte er.

Die Ärztin kam zurück, sagte mir aber nicht, wie das Ergebnis war, nur dass noch Zeit ist, ich mich aber mal anstrengen soll. Sie wollte wieder untersuchen. Es tat noch alles von der Desinfektion für die Blutabnahme weh... Außerdem wurden die Rückenschmerzen immer schlimmer, es war alles verkrampft. Ich sollte mich da trotzdem wieder hin setzen... Der Stuhl bei der Gynäkologin ist noch harmlos.... Als wieder Wehen kamen, ging es weiter... Wieder wurde ich gezwungen, auf dem unteren Rücken zu liegen, wurde festgehalten & sollte drücken... Ich protestierte, fing fast an zu weinen. Sie brüllte mich an. WENN SIE SICH MEHR MÜHE GEBEN WÜRDEN, WÄRE ES VIELLEICHT LÄNGST VORBEI! JETZT MACHEN SIE DOCH MAL!

Ich musste erst eine Wehe lang Nein rufen, bis ich endlich los gelassen wurde...
Wieder allein auf der Liege, nur das sanfte Treten im Bauch lenkte mich ab.

Die Ärztin kam wieder, schrieb etwas auf. Ich fragte nach einer weiteren Spritze. Schließlich kümmerte sich niemand mehr um die PDA. Sie lehnte sie ab, ich müsse mit dem Schmerz klarkommen und arbeiten. Dann würde es nicht so weh tun.

Dann sagte sie, sie wollte wieder tasten & müsse noch mal Blut ziehen. Ich fragte nach einem KS.
Sie schaute mich böse an. NEIN SIE KRIEGEN KEINEN, DAS IST SO BESSER FÜR IHR KIND! ODER WOLLEN SIE ES AUF STATION BESUCHEN WEIL ES PROBLEME HAT?? WENN SIE DAS HIER WOLLEN WÜRDEN, WÄREN WIR SCHON VIEL WEITER!

Ich war unglaublich verletzt. Es wurde noch schlimmer, als ich wieder festgehalten & mit PRESSEN SIE DOCH MAL angebrüllt wurde... Ich kapitulierte, mir war schwindlig, schlecht, ich hatte Panik, Angst & wahnsinnig schmerzen im  Rücken. Als ich sagte, dass mir schlecht & schwindlig ist, ich nicht mehr kann & sie los lassen sollen, kam der Hammer. HÖREN SIE AUF, ES GEHT HIER NICHT UM SIE SONDERN UM IHRE TOCHTER! ALSO REIßEN SIE SICH ENDLICH ZUSAMMEN UND GEBEN SICH MAL MÜHE!
Da reichte es mir. Ich wehrte mich gegen die festhaltenden, trat sogar nach der Ärztin. Ich brüllte sie an, dass sie mich los zu lassen und sie sich zu verpissen hat.

In dem ganzen Chaos riss mir eine von den dort herum laufenden Personen den Zugang aus dem Arm. Ich merkte es nur, weil es blutete & den Arm runter lief. Er wurde mit neu gesetzt &  ich saß wieder allein da... Ich wollte da weg, ich wollte meinen Mann. Und ich wollte einfach nur dass unser Kind endlich da ist.

Die Hebamme kam wieder. Sie versuchte mich zu beruhigen, bestärkte mich beim Kaiserschnitt.
Die Ärztin allerdings wehrte sich! Sie ließ keinen KS zu! Ich hockte auf der Liege, sollte trotzdem versuchen zu drücken. Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Ich war wohl zwischen den Wehen nicht ansprechbar! ABER BEKAM KEINEN KAISERSCHNITT!

Die Ärztin verschwand wieder, ich versuchte etwas zu trinken & mich zu beruhigen.
Die Hebamme versuchte ihr Bestes.


& schließlich kam die Ärztin sauer zurück,mit meinem coolen Anästhesisten im Schlepptau. WEIL SIE ES EINFACH NICHT HIN KRIEGEN, WIRD DER OP VORBEREITET. SIND SIE NUN ZUFRIEDEN?

Oh & wie! Robert kam dazu, kurz danach wurde ich umgezogen & in den OP gebracht.

"Mein" Anästhesist zog die sinnlose PDA, schimpfte darüber & setzte mir die Spinale. Ich hätte auch eine Vollnarkose kriegen können. Robert wae nicht mit drin. Ja, ich hätte ihn gebraucht, akzeptierte aber, dass er nicht wollte. Im Nachhinein war es auch gut so. Ich bekam vom schnitt nichts mit, war erst mit dem ersten meckern meiner Tochter wach, durfte sie sehen & ihr einen Kuss geben. Danach unterhielt ich mich wohl noch mit den Ärzten  über den Namen, bevor ich wieder einschlief. Wach wurde ich kurz vor Ende des Nähens, weil meine Hände & Arme vor Erschöpfung unkontrolliert zitterten.
Ich bekam eine Decke, schlief wieder weg. Geweckt wurde ich durchs an der Nase ziehen vom Anästhesisten, damit ich aufs Bett gehoben werden konnte.

Zurück im Kreißsaal konnte ich endlich meine Tochter sehen, sie war natürlich in Papas Arm.

Mein eigener Papa hatte kurz vorher angerufen & wurde wohl sehr laut von ihr begrüßt.

Mitternacht war ich endlich im zimmer. Ich sollte schlafen, Meine Tochter würde im Kinderzimmer sein, zum stillen würde man sie mir bringen. Bei mir bleiben war zu gefährlich, ich war zu erschöpft.
Nachts brachte man sie mir aber nicht! Ich landete im Arztzimmer zum Ultraschall!

Offenbar hatte ich einen Blutsturz & meine Blase arbeitete nicht!
Letzteres lag zum Glück nur an der Erschöpfung. Der US tat wahnsinnig weh, ich bekam da das erste mal Schmerzmittel.

Morgens wurde ich untersucht, es sah alles gut aus, aber ich brauchte zwei Blutkonserven & eine Eiseninfusion! Ich fühlte mich wie im schlechten Film.
Leider war die böse Ärztin mit dabei. Sie fragte mich allen ernstes, ob es mir das Wert gewesen sei & ich mir im klaren sein soll, dass ich es für  immer bereuen werde, mir keine Mühe bei der Geburt gegeben zu haben.. Ich weigerte  mich gegen ihre Untersuchung.
War mir egal wie lange ich dann warten musste,Hauptsache diese Frau fässt mich nicht mehr an.

Der eigentliche Horror fing abends an. Nachdem wir über den Tag immer mal wieder angelegt & letztendlich nach zwei Versuchen ohne Stillhütchen klar kamen  (brauchte es, da es zu warm wae & Mausi nicht so nicht richtig an die Brustwarze kam), fiel den Ärzten auf, dass mein Blutdruck nicht runter ging. Er pendelte trotz Methyldopa zwischen 177/11o. Mein Rekordwert lag bei 199/119.
Meine Zimmernachbarin trieb mich in den Wahnsinn, sie hatte direkt nach ihrer Geburt Besuch! 8 Leute plus uns in einem kleinen Zimmer ohne Klimaanlage auf der Sonnenseite! Sie blieben auch noch bis abends & haben keinerlei Rücksicht auf mich genommen!

Als der Besuch endlich weg war, fiel mir auf, dass sie keine Türklinke benutzte! Meine Tochter war zwar sehr ruhig & schrie  selten, aber jedes mal wenn die Tür rungste, tat sie es kurz! & jedes Mal wurde ich böse angeschaut, weil ich sie nicht beruhigen konnte. Musste ja jedes Mal klingeln, damit mit jemand half!

Nachts musste ich Blut abgeben & zwei EKG schreiben lassen, weil ich Atemnot bekam & sehr wenig Sauerstoff im Blut hatte.
Morgens konnte ich endlich im Bett sitzen, stand kurz.
Mir wurde gesagt ich müsse ein CT auf Lungenembolie machen lassen - dürfe 24 Stunden nicht stillen!! Leider ging es nicht ohne Kontrastmittel, obwohl ausdrücklich darum gebeten wurde...

Heraus kam, dass zwar nichts auf Lungenembolie hindeutet, sie aber in & an Herz + Lunge Wasser gefunden hätten!

Ich wurde direkt auf die Intensivstation gefahren, bekam ein Zimmer auf der IMC "Zur Beobachtung".
Ich hing am DauerEKG & Dauerblutdruckmessgerät! Den Katheter musste ich noch behalten, ich durfte nicht aufstehen!
Morgens wurde direkt Blut gezogen. 2!!! Röhrchen! & immer wieder "Ihr Blutbild ist schlech" - Na besser kann es nicht werden, wenn sie mich immer wieder anzapfen...

Ab Dienstag durfte ich aufstehen, lief sogar verbotenerweise mit den Physiotherapeutinnen ums Bett. Ich wollte da raus! Stillen durfte ich nicht, wegen der Medikamente. ...


Ich pumpte also ab, musste es wegschütten lassen. Tagsüber durfte meine Tochter zu mir... Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr es zerstört,  wenn man sein Kind nicht stillen darf, obwohl Milch da ist. Sie nicht die ganze Zeit bei mir haben zu dürfen... & abends wieder abgeben zu müssen, weil sie nicht bleiben darf...
 Mein Horrorpunkt war erreicht, als ixh Mittwoch einen neuen Zugang bekam, weil der alte zugewachsen & entzündet war (ihr erinnert euch: er wurde raus gerissen. Bekam ihm wohl nicht so gut...) Der Arzt setzte aber nicht nach meinem Wunsch, sondern seinem. Ich bekam den Zugang MITTEN AUF DIE LINKE HAND!!! Beweglichkeit auf wiedersehen!

Wir fassen zusammen. Ich konnte durch den Kaiserschnitt & dem Blutverlust meine Tochter nicht richtig halten. Füttern durfte ich sie nur mit der Flasche. Nachts musste sie im Kinderzimmer bleiben. Ich wollte wenigstens ein Stück das Gefühl haben, dass ich Mama bin. Ich wollte sie Windeln.
ES GING NICHT.
Der Zugang verhinderte  es...
Ich heulte fast die ganze Woche in meiner Einzelhaftzelle. Aber da kam es richtig.

Weil das nicht reichte, kam die nächste Klatsche. Ich bekam abends meine Tochter, die Schwester schwärmte wie lieb sie sei, dass es ihr richtig Spaß mache, sich um die kleine Zu kümmern. Meinte noch, sie bekäme vielleicht bald Hunger, eigentlich wollte sie sie gar nicht mehr runter zu mir bringen. Abendroutine.
Da war ich sprachlos. Es war MEINE Tochter. & sie wollte sie mir  nicht bringen???

Tja. Sie gab mir auch keine Flasche. Ich musste also keine halbe Stunde später nach ihr telefonieren lassen, weil meine Kleine vor Hunger weinte.
& wisst ihr, was der Hohn in dieser Situation war? Das Pumpen hatte Erfolg. Ich bekam meinen Milcheinschuss... DURFTE ABER NICHT FÜTTERN.

Die Schwester machte das richtug fett & kam, um meine Tochter abzuholen!!! STATT DIE ERBETENE FLASCHE ZU BRINGEN!

Ich saß also völlig hilflos & weinend auf dem Bett. War sauer auf alles. Meinen Körper, die Ärzte. Alle! Ixh hasste alles, ich wollte nur noch mit meiner Tochter nach Hause zu meinen Mann!!


Früh zogen sie mit 6 Röhrchen Blut! Blutbild kacke. Wen wundert es?

Die Physiotherapeutinnen trainierten mit mir solange, bis sie es zu viel für mich fanden.
Ixh trainierte später noch mal. Ixh wollte da raus!! Das Mittel wirkte durch den neuen Zugang sofort. Es bolzte mich KO. Aber das es wirkte, lag selbstverständlich nicht am neuen Zugang -_- Neeiiiiin. Gar nicht.  Es kommt durch einen entzündeten Zugang ja genauso gut. *sarkasmus*

Abends wurde das Mittel abgesetzt, ich sollte Freitag wieder auf die wöchnerinnenstation!
Meine neuen Nachtschwestern waren richtig toll! Eine zog mir den Schlauch, drehte es aber nicht zu - wir schauten also 1o Sekunden zu, wie der Rest der  Infusion auf den Boden lief xD
Die zweite erlaubte mir endlich, dass ixh die sexy Thrombosestrümpfe ausziehen durfte! Plötzlich ging auch der  Blutdruck ein bisschen runter - aber laut Arzt waren die falsch sitzenden Strümpfe nicht schuld. Der hat seine Zulassung wohl im Lotto gewonnen. Besagter Arzt nervte mich seit dem ersten Morgen damit, das abstillen doch viel besser wäre, es mache eh keinen Sinn, denn er würde meine Tabletten nicht reduzieren wollen.  Außerdem bekäme sie eh die Flasche.

Folge? Ich klingelte noch öfter nach der Pumpe! Er musste sie mir nämlich bringen :D
Dieser Vollspast. Ein anderer Arzt sorgte dafür, dass ich bis auf 2 Tabletten reduziert wurde, damit ich ab Samstag früh wieder stillen kann.  Freitag sagte das Herzecho, dass ich kaum noch Flüssigkeit eingelagert habe & wieder hoch dürfe! ENDLICH!


 Im Zimmer wurde mir endlich der Katheter & der Zugang entfernt! Auf der Waage wurde festgestellt, dass sie mir 16 Kilo Wasser aus dem Körper gespült haben - die Entwässerung tabletten   durfte  nun auch weg!

Die Gyn - Chefin erzählte mir, dass der Herzarzt mich bis zum Termin in der Herzklinik im KH behalten wöllte - mein Verlauf wäre so selten, das würde er gern beobachten. OHNE MICH! Sie unterstützte mich dabei, dass ich spätestens Mittwoch heim darf. Notfalls Eigenentlassung.

Meine neue Zimmernachbarin war unglaublich toll! Leider hab ich vergessen nach der Nummer zu fragen...
Sie hatte aucg einen Kaiserschnitt. Wir redeten viel, sie passte auf meine Tochter auf, als ich endlich duschen durfte & ich auf ihre, nachdem sie kein Bauchweh mehr hatte & nicht mehr nur schrie.
Ihr Freund hat sich am zweiten Tag so gefreut, als meine Maus maö wach war :D Sie schlief ja viel & lange. Als wüsste sie, dass sie dann bei mir bleiben durfte.
Zurück auf der Wöchnerinnenstation blieb sie immer bei mir, wir fingen wieder an zu stillen. Leider mit zufüttern. Aber ich war optimistisch.
Zwischending wurde gepumpt.

Mir wurde gesagt dass die Narbe vorbildlich heilte & kaum zu sehen war. Wenigstens eine Sache, die klappte.

Montag war wieder Physio.
Ich konnte wieder herum laufen, bin nur einmal wegen Kreislauf zusammen geklappt. Mittlerweile war ich nur noch genervt.
Ich war ab Mittag alleine, meine Nachbarin ging nach Hause :/

Dienstag früh riss mir der Geduldsfaden. Ich ging nach dem Duschen zum Arzt, ich wollte heim. Ich bekam meine Untersuchung & die Anmeldung für's letzte Herzecho. Zum Mittag schliefen wir noch eine Runde, bis ich zum Termin konnte.
Herz sah wohl gut aus, der Arzt gab mir widerwillig das Okay um nach Hause zu gehen. Medizinisch war kein weiterer Aufenthalt notwendig.

Zum Abschlussgespräch war Robert da.

Ich dachte eigentlich,  es ginge nicht mwhr schlimmer.

Doch. Zwar durfte ich heim, aber die Ärztin kam erst aus dem Urlaub, kannte nur die Akte. Sie wusste nicht, dass wir nichts wussten.
Ja - wir wussten nichts. Gar nichts .

Es hieß die ganze Zeit "Beobachtung." "Könnte sein."

Dabei war es ein "Ist."
Sie sagte uns knallhart ins Gesicht, dass wir uns glücklich schätzen können. Das steckt selten jemand so gut weg wie ich. & das ich es überlebt habe, wäre großes Glück. Wir sollen uns für die Zukunft überlegen, ob es ein zweites Kind wert ist, dass man dieses Risiko erneut eingeht. Sie rät uns davon ab. Entweder würde ich sterben oder das Kind.
Sie könne nicht garantieren, dass es nicht noch mal passiert.
Ich hätte einen Termin in der Herzklinik, da würde entschieden werden, ob & wie lange ich Tabletten nehmen müsse, ob mein Herz aus dem kritischen Zustand raus ist.

Wir erfuhren, dass offenbar keiner an mein Überleben geglaubt hat.... Niemand hat es für nötig gehalten, ehrlich zu mir zu sein. Bzw. Zu robert.
Niemand. Weil man mich zu keiner Zeit ernst nahm.

Sie wünsche mir dennoch alles liebe für den weiteren Weg.

Ich wollte da raus!
Einfach weg.

Wir verabschiedeten uns mit Schoki von der Schwester, die sich dafür einsetzte, dass meine kleine Maus im Kinderzimmer bleiben durfte & nicht auf die Kinderstation musste.

Im Auto wollte ich einfach nur weinen. Ich durfte endlich gehen. Drei Wochen KH waren endlich vorbei!

Für den nächsten Tag war nur das Treffen mit unserer Hebamme geplant. Sie ist ein Engel! Mittlerweile bin ich überzeugt, dass sie das mit mir aufgearbeitet bekommt.

Der Termin in der Herzklinik war grenzwertig.  Zwar hatte ich da kein Wasser mehr an den falschen Stellen, aber jeder dort sagte mir, dass ich riesen Glück  gehabt hätte & wie mein Verlauf eigentlich hätte sein müssen. Sie meinten, ich hätte mindestens 3o % Tätigkeit einbüßen müssen (danke. Echt.) & es wäre sehr selten, dass jemand so schnell wieder steht. Zwar müsse ich meinen Eisenwert wieder hoch kriegen, aber ansonsten würde ich wohl wieder gesund werden. Bis Dezember müssen die Tabletten wohl noch sein. Da wird mir auch gesagt, ob & welchen Sport ich machen dürfe, wie es in Zukunft sei. & ob ich jemals wieder schwanger werden dürfe.
Davor habe ich am meisten Angst. Ich habe mir immer 2 Kinder gewünscht.  Ich weiß nicht, wie ich reagiere, wenn die mir sagen, dass ich nicht darf.

Aber erst mal freue ich mich täglich über meine wunderschöne Maus, darüber dass ich nur eine Woche verpasst habe & nicjt ihr ganzes Leben.

Mittlerweile klappt es auch mit dem Stillen. Meine Hebamme hat mit uns ein "Bondingbad" gemacht. Da wird das Baby gebadet & massiert, dadurch wird eine Geburtssituation simuliert.

Beim Baby wird der Saugreflex neu angeregt (durch die Flasche ein bisschen faul geworden. Da muss man sich ja nicjt anstrengen) & eventuelle Blockaden gelöst. Danach kam sie  nackig zum Kuscheln zu mir. Ich konnte ihr endlich in die Augen sehen, (Situationsbezogen. Normal in die Augen schauen konnte ich ihr natürlich vorher schon), während sie auf meiner Brust lag. Es war zwar nicht die original Geburt, aber es brachte sie mir ein Stück zurück. Denn ich war nicht am zittern, ich war nicht erschöpft. Meine Tochter lag so, dass ixh sie halten konnte. Nicht so, dass sie nicht runter  fiel.
Ixh hätte mir diese Situation im Krankenhaus gewünscht. Ich bin meiner Hebamme sehr dankbar, dass sie mir ein Stück des Gefühls zurück gegeben hat, das ich ein Stück Kontrolle zurück bekam.


Im Moment kämpfe ich  zwar noch mit allem, aber ich fühle mich auch sicher zuhause. Wir brauchen seit fast 6 Wochen keine Flasche mehr, wir kommen super auch allein zurecht wenn mein Mann arbeiten ist & ich habe mich endlich dazu überwunden, über einen Teil des Geschehenen im Kreißsaal zu sprechen. Jetzt heißt es mit kleinen Schritten weiter gehen, schauen was auf uns zu kommt & bei einem Sturz wieder auf zu stehen.

Natürlich ist es nicht alles. Wahrscheinlich werde ich über manches niemals sprechen. Aber für den Anfang ist es okay.

& das Lächeln meines Kindes lässt sowieso alles verblassen.


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